Tierwohl-Prüfzeichen

Zur Erinnerung – Tierschutz-Labels in Österreich:

Seit  mehr als zwanzig Jahren gibt es  das Siegel  “Tierschutz geprüft”,  das unterschiedlich höhere Tierschutz- Standards für Legehennen in Freiland und Bodenhaltung verbürgt. Es wird von der “Kontrollstelle” in Bruck a.d.Mur vergeben,  einer Gesellschaft mbH im Eigentum der drei  Tierschutzvereine Vier Pfoten, Wiener Tierschutzverein (WTV) und Verein gegen Tierfabriken  (VgT).

 

2016 haben WTV (Präsidentin Dr. Madeleine Petrovic) und VgT (Obmann DDr. Martin Balluch) mit ein paar anderen einen neuen Verein gegründet, „Gesellschaft ! Zukunft Tierwohl“,  um die Standards für Tierwohl in der Nutztierhaltung weiterzuentwickeln. Die Gesellschaft hat ein neues Tierschutzsiegel in vier Klassen für tierische Produkte geschaffen:   ein angedeutetes Herz mit ein bis drei Haken. Je mehr Haken, umso tiergerechter wurde das Produkt erzeugt. Näheres siehe unten die Links.

Bio-Freilandeier mit dem Label “TIERWOHL kontrolliert – mit drei Haken” ,  erhältlich u.a. bei Hofer  unter der Marke  Zurück zum Ursprung:

 

 

 

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http://www.zukunfttierwohl.at

http://www.zurueckzumursprung.at/grundwerte/so-weit-muss-bio-gehen/tierwohl-kontrolliert/

 

Mit einem weiteren Prüfsiegl hat dietierschutz-Stiftung (früher Verein) Vier Pfoten imJuni 2017 nachgzogen, vorläufig für einige Fleiswchsorten. Hiezu und zu Profzeichen algemein <8<stand Sommer 2017):

Vor zwei Jahrzehnten hatten sich drei große Tierschutzvereine, Wiener Tierschutzverein (WTV), Vier Pfoten und Verein gegen Tierfabriken (VgT) auf ein gemeinsames Gütesiegel  für einigermaßen  tiergerechte  Haltung  so genannter Nutztiere als Hilfe für die Konsumenten geeinigt. Sie gründeten die “Kontrollstelle für artgemäße Nutztierhaltung”, die das  Siegel “TIERSHUTZ GEPRÜFT” vergab. Vorerst für Eier aus Freilandhaltung und aus Bodenhaltung (Stallhaltung). Freilandhaltung musste  28 Punkte nach dem Tiergerechtheitsindex (TGI – nach Bartussek) erreichen, die mindere Bodenhaltung 21 Punkte.(Die TGI-Skala geht von 0 bis 45). Näheres siehe http://www.kontrollstelle.at

Die  Bemühungen, das Label auch auf andere tierische Produkte insbes. Milch auszudehnen, scheiterten. Die Auffassungen unter den Vereinen waren zu unterschiedlich. Es geht bei solchen Siegeln um die kontrovers diskutierte Frage, wie streng  sollen die Kriterien sein. Milde Bedingungen bringen den Tieren wenig, aber sie bringen das Wenige vielen Tieren . Sie bergen jedoch die Gefahr, dass sich die Konsumenten, auch Tierfreunde, mit dem Wenigen zufrieden geben, und so der Weg zu Verbesserungen verbaut wird. Strengere Haltungsbedingungen bringen  Tieren mehr, doch je strenger umso weiger Tieren. Auflagen kosten unvermeidlich Geld, und je teurer die Ware wird, umso weniger Verbraucher greifen zu. Ein Ausweg, der das Problem mildert, ist es , das Siegel in mehreren Klassen zu vergeben. Den Weg hat man ja auch bei TIERSCHUTZ GEPRÜFT gewählt, die untere Klasse Bodenhaltungsei, mit 21,  die obere Freilandei mit 28 Punkten.

Des Streits müde haben WTV und VgT, die dem Vernehmen nach strengere Kriterien zuneigten, zu Jahresbeginn ein neues gemeinsames Siegel in vier Klassen  geschaffen, siehe den Vorartikel “Neues Prüfzeichen TIERWOHL  kontrolliert”.  Beim Diskonter Hofer werden so verschiedene Zurück zum Ursprung-Artikel ausgezeichnet. Siehe auch.

Nun haben Vier Pfoten wenigstens bei Rindfleisch nachgezogen  und ein eigenes Siegel in zwei Klassen, Silber und Gold geschaffen. Während das Tierwohl-Zeichen vereinsneutral ist, trägt das Vier Pfoten-Zeichen die Inchrift “Vier Pfoten – Tierschutzkontrolliert”. Seit Juni ist so ALMO-Fleisch (Almochsenfleisch) der Fa. Schirnhofer bei Merkur und Penny  so gekennzeichnet. Näheres siehes http://www.vier-pfoten.at/themen/nutztiere/vier-pfoten-tierschutz-kontrolliert-guetesiegel/vier-pfoten-tierschutz-kontrolliert-richtlinien/

Aus Konsumentensicht scheint uns diese Zersplitterung  keine glückliche Lödung zu sein. Die Fülle an Labels verwirrt  Verbraucher. Welches der konkurrierenden Zeichen für tiergerechtere Haltung steht, das festzustellen, überfordert den durchschnittlichen Konsumenten.