Gatterjagd u.a.
anima Winter 2015/16, Seiten 14 ff.
Gatterjagd und andere Massaker
(Halal-Fleisch und Schächten: siehe weiter unten)
Einbrecher oder Tierschützer jagen?
Großeinsatz der Polizei, zwanzig Fahrzeuge oder mehr, vierzig Mann/Frau im Einsatz. Wo? Im hintersten Burgenland, fernab aller Flüchtlingsströme. Eine logistische Großleistung bei dem Personalmangel, der angespannten Situation an den Grenzen, die dort massive Konzentration der Sicherheitskräfte erfordert. Wozu die Armada im letzten Winkel des östlichsten Bundeslandes? Es galt das Jagdtreiben der Waidmänner und Waidfrauen im Wildpark des Grafen Mensdorff-Pouilly vor den Blicken (und Kameras ) einer Gruppe von VgT-Aktivisten zu verbergen. Ein Akt mütterlicher Fürsorge unserer Innenministerin, täte doch der Anblick ganz und halb gemetzelter Tiere den Tierfreunden im Herzen weh.
Wir werden ja schließlich auch von den Schlachthöfen ferngehalten, weil es da wie kürzlich in den Medien zu lesen und zu sehen, häufig zu hässlich zugeht. Hässlich, weil es sonst kein so billiges Fleisch gäbe. Leider für viele ein plausibler Grund. Leider. Auch wenn männliche Kälber, Küken massakriert werden, nennt man uns so einen plausiblen Grund: Den Konsumenten Geld sparen helfen.
Bomben auf Mensch und Tier
Ja, es gibt viele Massaker auf unserer schönen Welt. Unter Tier und Mensch. Letztere können wir in einer Tierrechtszeitung nicht ganz beiseite lassen, weil sie fast regelmäßig auch Tiere mit voller Wucht treffen, einst und jetzt. Immer behaupten die Täter triftige Gründe. Ob, um den uns sehr nahe gekommenen syrischen Bürgerkrieg zu nennen, die Regierung von Aufständischen eroberte Städte und die USA die IS bombardieren, ob Freiheitskämpfer Raketen auf Damaskus schießen, ob Widerstandskämpfer die Christen vertreiben, ehe sie selbst vertrieben werden, usw., Tiere sind fast immer auch Opfer. Nur bleiben sie im Dunkel. Allerdings, häufig verhüllt man uns nicht minder die Grauslichkeiten des Menschenmordens. Wenn alle paar Jahre Terroristen, die die Gegenseite Freiheitskämpfer nennt, im Westen Anschläge verüben (z.B 1981 Wien u.a. Ermordung des Stadtrats Heinz Nittel), sieht das hier jedermann und Trauer, Empörung und Wut sind groß. Die hundertmal zahlreicheren Opfer der diversen Landnahmen, Interventionen und Eingriffe des Westens im Nahen und Mittleren Osten bleiben uns eher verborgen. Wut und Trauer überlassen wir den Dortigen .Als nach der Eroberung oder Befreiung des Irak durch die USA die amerikanische Luftwaffe Angriffe gegen Aufständische flog, unter so niedlichen Bezeichnungen wie „Hammerschlag“ oder „Wütendes Feuer“, gab eine unserer Zeitungen der Leserschaft das Gesamtgewicht der über den rebellierenden Städten abgeworfenen Bomben bekannt. Den Hinweis, seine Zeitung gewänne an Informationswert, stünde die Zahl der dabei getöteten Kinder ebenfalls im Blatt, quittierte der Chefredakteur mit der Bemerkung, er werde die Sache mit seinem Außenpolitikleiter besprechen. Das war’s dann. Nach toten Tieren hatte ich e gar nicht erst gefragt. Deren Zahl hätte so niemand gerwusst..
Seit bald eineinhalb Jahren fliegen die Alliierten unermüdlich Bombenangriffe gegen die Truppen des mörderischen Islamischen Staats. Würden ihre Sprengwaffen nur IS-Kämpfer töten und sonst niemanden, dürfte es eigentlich keinen IS mehr geben.
In einem deutschen Spielfilm um Falludscha sagt ein Bewohner: Vor der (bombennreichen) Befreiung zählte die Stadt 300.000 Einwohner, darunter 500 Jihadisten, jetzt 150.000, darunter 150.000 Jihadisten. Nun die Alliierten haben sicher ihre plausiblen Gründe für ihre Handlungsweise.
Zurück zur Jagd auf Tiere. Die Treibjagd gefällt uns nicht. In einer bäuerlichen Mangelwirtschaft machte sie Sinn. So wie im Herbst die Feldfrüchte eingebracht wurde, erntete man auch die in Feld und Flur ansehnlich gewordenen Wildtiere; in der Mehrzahl hätten sie den Winter nicht überlebt.
Zahme Vögel beschießen – Perversion pur
Für all das, was wir bis jetzt so an Massakern aufgezählt haben, gibt es mehr oder minder nachvollziehbare Begründungen. Wenn jedoch wie kolportiert Tausende von Fasanen herangezüchtet werden, nur um die halbzahmen Vögel sogleich nach ihrer Freilassung im Wildpark mit mehr oder weniger Geschick abzuschießen und dann zu entsorgen, versagt die Suche nach Rechtfertigung. Einem normal empfindenden Menschen fällt dazu nur das Wort pervers ein. Wie jemand Vergnügen daran finden kann, auf in Scharen vorbei getriebene Vierfüßler zu schießen, werden auch nur wenige begreifen. Immerhin, das dient letztlich der Fleischgewinnung so wie in den sehr zahlreichen reinen Fleischproduktionsgattern.
Wildgatter, auch Wildpark oder Tierpark oder -garten genannt, haben lange Tradition. So vor einem Vierteljahrtausend, als sich das „gemeine Volk“ aber auch höhere Kreise noch an Tierhetzen ergötzte, Hunde auf einen Ochsen hetzten und dergleichen, delektierten sich viele Angehörige des Hochadels an Abschussorgien in Tiergärten voller Wild.Daneben gab es auch weiträumigeTierparks mit erheblich mehr Wild als in der freien Natur, sodass die Jagd zwar nicht ganz mühefrei, doch der Jagderfolg gesihert war. Manch Erzherzog kam auch ohnee Gatter in freier Natur auf seine massenmörderische Rechnung: In tagelanger Mühe trieben zahllose Helfer das Wild dem Hochgeborenen zu, der von einigen Büchsenspannern bedient schoss und schoss; hundert oder mehr der armen Geschöpfe. Diese Zeiten sind vorbei. Tiertöten aus Vergnügen lehnt heute Gott sei Dank die große Mehrheit der Bevölkerung ab und begrüßt Protestaktionen.
Die Gatterjagd auf Hirsch und Wildschwein hat aber noch eine andere Seite. Das Jagdgatter, der Wildpark des Grafen ist 2 km² groß, dazu gibt es noch Zuchtgatter, eines mit 2, eines 5 ha. Das Wildgatter der Gemeinde Wien, der Lainzer Tiergarten misst über 20 km². Auf den Quadratkilometer kommen vielleicht ein paar hundert Tiere. Dagegen lässt unser Tierschutzgesetz umgerechnet ein oder zwei Millionen Hausschweine auf einem Quadratkilometer vegetieren.
Wildschwein- oder Hausschweinleben?
Auch wenn man Wildtieren mehr Bewegungsfreude als Haustieren zubilligt, ehrlich gesagt, ich würde als Schwein welcher Rasse auch immer den Wildpark dem Massenstall vorziehen. Der Tod im Park ist alles in allem meist weniger qualvoll als Transport in und Sterben im Schlachthof. Wenn es kein Fleisch aus Wildparks mehr gibt, werden die Leute Schlachthof-Fleisch essen.dhr Mastschweine müssten leiden und sterben. Ist der Kampf gegen Wildparks sinnvoll, dient er insgesamt gesehen der Tierwelt? Zwei Millionen Hausschweine auf einem Quadratkilometer zusammengepfercht warten auf die Freiheit.
Erwin Lauppert
Halal-Fleisch
Welches Fleisch nach muslimischen Vorschriften halal, d.h. Muslimen erlaubt ist, wird von islamischen Autoritäten nicht einheitlich beantwortet. Die vorherrschende Rechtsmeinung besagt, dass nur Fleisch geschächteter Tiere halal lsl, nach einer anderen genügt die Anrufung Allahs bzw. das Sprechen von Gebeten während der mit vorhergehender Betäubung durchgeführten Schlachtung. Tatsächlich wird solches nicht geschächtetes Fleisch in Österreich seit vielen Jahren von einer muslimischen Gruppierung als halal zertifiziert und solches Fleisch auch anstandslos in arabische Länder exportiert. Um solches nicht geschächtetes Fleisch handelte es sich auch bei den kürzlich von der Fa. Spar in einigen Filialen feilgebotenen Fleischsorten. Während spar nach Protesten den Verkauf stoppte, wird solches Fleisch in etlichen Merkur/Billa -Filialen seit langem verkauft.
Schächten
Von europäischen Grauslichkeiten nun zu orientalischen – der Weitblick unserer Regierung bringt ja immer mehr Orient ins Land. Ein altes Thema ist da das Schächten. In Jahrzehnten, ja einem Jahrhundert (vgl. Rosegger, Erbarmen) langem Bemühen ist es heimischen Tierfreunden gelungen, das Schlachte humaner zu machen – wenngleich wie bekannt jüngste Beobachtungen Rückschritte zeigen. Sie, die Tierfreunde, wehren sich selbstverständlich heftig gegen Bestrebungen, , nter dem Vorwand der Religionsfreiheit wieder das Mittelalter einzzulassen, mögen sie Leute, denen Tierqual gleichgültig ist, dafür auch ins rechte Eck drängen wollen. Ein häufiger Klagepunkt ist da das islamische Opferfest, bei dem von vorgeblich Gläubigen häufig auch islamisches Gebot verletzt wird, wie nachstehende Wehklage zeigt:
Nachdem gestern viele Kinder aufgrund des islamischen Opferfestes im Unterricht fehlten, sah ich heute in deren teils sehr verstörte Kindergesichter. Der Grund dafür ließ nicht lange auf sich warten, denn die meisten Kinder wollten unbedingt über die für sie schockierenden Ereignisse vom Vortag sprechen. Aussagen wie “Das Opferfest war total schrecklich” oder “Die Ziege hat ganz laut geschrieh, als wir ihr den Kopf abgeschnitten haben” ließen sogar mich zusammenzucken (und ich bin doch einiges gewohnt).
Der Höhepunkt der Abscheulichkeiten war aber erreicht, als mir ein 11-jähriger Bursche erzählte, dass sein Vater, nachdem er einem Schaf die Augen verbunden hatte, ihm das Schlachtmesser in die Hände gedrückt hatte und er zustechen musste. Schwer verwundet riss sich das Tier los und rannte mit verbundenen Augen durch die Halle bis es schließlich wieder eingefangen und getötet wurde. Mein Schüler und die bei der Schlachtung Anwesenden fanden das übrigens lustig.
Auf meine Frage warum er sowas gemacht hat, antwortete er mir: “Gott will es so und mein Vater auch”!
Da auch ein Lehrer eine Meinung haben darf, sagte ich ihm die meine dazu und wechselte rasch das Thema, da ich, aufgrundmeiner Betroffenheit, sonst wahrscheinlich nicht weiter unterrichten hätte können.
Ich frage mich nun aber schon: Wo lebe ich?!?! Wieso dürfen in Österreich Kinder Tiere abstechen?! Gilt für diese Tiere absolut kein Tierschutzgesetz?! Und gilt für diese Kinder, die durch religiöse Gehirnwäsche zu so etwas genötigt werden, kein Jugendschutzgesetz?
Was ist da los?! Vielleicht kann mich jemand aufklären??? Ich möchte keine religiöse und schon gar keine Migranten-Diskussion lostreten. Ich wüsste nur gerne, ob geltende Gesetze von Religionsgemenschaften einfach ausgehebelt werden können?
Uier wurde nicht nur islamisches Gebot (ein einziger rascher durchgehender Schnitt mit haarscharfer Klinge) gröblich verletzt, auch österreichisches Recht wurde tebrochen. Das Gesundheit(- und Tierschutz)ministerium auf den Vorfall angesprochen versichert uns, die Bestimmungen des Tierschutzgesetze 2005 (§ 32 Abs. 3 bis 5; Schäcjten nur in bewilligten Schlachtstätten unter sofortiger nachträglicher Betäubun) sind nach wie vor gültig und durch die EU-Schlachtverordnung 2009 nicht aufgehoben. Übrigens ließe selbst diese rituelles Schächten nur in Schlachthöfen zu.
Es mangelt also nicht an Gesetzen sondern an Kontrollen so wie beim „christlichen“ Schlachten. Überwachung privaten Schächtens wäre sicher schwierig, welches Kontrollorgan traut sich schon din die muslimisch gewordenen Stadtviertel –Überwachung heimischer Schlachthöfe allerdings kein Problem, wenn die Obrigkeit nur wollte.
Erwin Lauppert