Ruinöser Boom

Veganz, die vegane Lebensmittelkette,  muss umstrukturieren.

2011  von Jan Bredack, einem früheren Merzedes-Manager, der Veganer geworden war, gegründet prosperierte die erste vegane Supermarktkettde in Mitteleuropa jahrelang. Drei Märkte in Berlin, weitere in Hamburg. Essen, Frankfurt a.M. München und Leipzig, dazu noch einer   in Wien (2014) und einer in Prag. Nun brachte sie überspitzt formuliert der Vegan-Boom, der sich doch kleiner als erwartet erwies, in Schwierigkeiten.  Das Modell des veganen Supermarktes hat sich aufgrund des steigenden Angebots veganer Produkte im Handel überholt”, sagte Bredack gegenüber der “Lebensmittelzeitung”.

Als der Unternehmer begann, waren rein vegane Produkte in den Supermärkten kaum vertreten; das war ja acuh der Grund der Firmengründung. Heute führt fast jede Kette vegane Fertigwaren in Menge. Auch Jan Bredack selbst   hat mit seiner Veganz- Großhandelsfirma dazu beigetragen. Er beliefert  u.a. die Drogeriekette  dm  und die in Deutschand wweit verbreiteten Edelka-Fiialen. Kein Wunder, wenn sich Vegan-Interessierte weite Wege ersparen und gleich im nahen Markt einkaufen.

Laut Medienberichten waren die  Veganz-Märkte zusammengerechnet)  im vergangenen Jahr defizitär. Beim Amtsgericht Charlottenburg in Berlin wurde im Dezember  eine “Planinsolvenz in Eigenregie” beantragt. D.h. das Unternehmen will sich unter dem Schutz des Insolvenzrechts regenerieren. Die Filialen in Frankfurt und München wurden geschlossen.  Die drei Berliner Filialen , alle profitabel, würden jedenfalls bleiben, so der Unternehmer; die  derzeit bis auf weiteres noch betriebenen restlichen Märkte in Deutschland und in Wien könnten, wenn die Sanierung scheitern sollte, geschlossen werden. Am 23.Jänner 2017 meldete der Wiener Kurier, die Katjesgreenfood GmbH & Co. KG hat ihre Anteile an der insolventen Supermarktkette Veganz auf elf Prozent erhöht.

Die Veganz Muttergesellschaft mit dem Großhandel ist von der Insolvenz nicht betroffen.

Der  erste  Wiener vegane Lebensmittelmarkt, der 2013 gegründete Maran in der Stumpergasse im 6.Bezirk, ist nach wie vor in Betrieb.