Fremdes Leid

In Erinnerung an die altösterreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach zu ihrem 188. Geburtstag am 13. September. – Fremdes Leid;

Fremdes Leid

O sag’ nicht: fremdes Leid.
Ein Leid ist fremd dir nie!

Im Bruderaug’ die Thräne,
du selbst vergießt sie.

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Es schlägt ein einzig Herz
in diesem großen All.

In deiner eignen Brust
ertönt sein Widerhall.

Der and’re bist du selbst;
und ist ihm weh geschehn,

Und sinkt verletzt er hin -
du bleibst nicht aufrecht stehn.

Marie  Freifrau Ebner von Eschenbach (* 13. September 1830 auf Schloss Zdislawitz bei Kremsier in Mähren als Marie Dubský von Třebomyslice; † 12. März 1916 in Wien  – wikipedia). Eine ihrer bekanntesten Erzählungen ist  “Krambambuli”, eine zu Herzen gehemnde Hundegeschichte.