Der falsche Weg

Frankreich: Steine auf Fleischerläden –  Seit vergangenem Jahr gab es in Frankreich  immer wieder Aktionen gegen Fleischeläden, auf Fleischgerichte spezialisierte Restaurants etc.; sei es, dass Schaufenster zerschlagen, sei es dass die Betriebe mitveganen Parolen beschmiert oder mit Kunstblut verunziert wurden. Nach einem ruhigen Sommer  wurde vor ein paar Tagen von Unbekannten wieder zugeschlagen, diesmal gegen eine Fleischhauerei in einem Pariser Vorort.  Es liegt nahe die Täter im Kreise radikaler veganer Jugendlicher zu suchen.  Allerdings, es gab in Deutschland  – wenn ich mich recht erinnere vor bald zwanzig Jahren in Bremen – einen ähnlichen Fall: einen Anschlag gegen einen Biofleischer. Da stellte sich allerdings später heraus: Der Besitzer  des dahin siechenden Betriebs selbst war der Täter. Er hoffte sein Geschäft so bekannter zu machen und den Umsatz zu beleben.  Im jüngsten französischen Fall kauften die Leute tatsächlich aus Protest und Solidarität im Geschäft mehr Fleisch als sonst.  Das zeigt schon den Wert solcher  Aktioen.

Dass junge Leute, empört über Tierquälerei  zu Steinen, Farbe oder Buttersäure greifen ist nichts Neues. Das gab es schon vor einem Jahrhundert en und besonders häufig in den 1980er Jahren. Nur es bringt letzten Endes nichts, vor allem nichts den Tieren. Mit Gewalttätigkeit kann man Menschen nicht überzeugen, Steine schmeißen bringt keine Freunde. Höchstens den Polizeistaat. Übrigens vor zehn Jahren  gab es in Österreich die große Polizeiaktion gegen Tierschützer – Dutzende Hausdurchsuchungen, zahlreiche Festnahmen.  Und dann den Wiener Neustädter Tierschützerprozess.

Erwin Lauppert

Siehe auch https://derstandard.at/2000086672271/Militante-Veganer-haben-in-Frankreich-erneut-Fleischhauerei-angegriffen