Rehe verhungern lassen?

Rehe im Winter verhungern lassen, Tiermütter niederschlagen n und ihr Baby auffressen assen, Tierkinder hetzzen und essen, einer Hirschkuh die Gedärme aus dem Leib reißen, Schafe in panischen Schrecken versetzen und so über Felsesn stürzen lassen…

Wer fordert das? Ein Sadist? Mitnichten. Es sind Tierrechtler, einige renommierte Tierrechtler, die lautstark Forderungen stellen, die im Ergebnis zu den eingangs geschilderten traurigen Geschehnissen führen. Das ist interessant.

Sie fordern: Bär und Wolf müssen wieder bei uns heimisch werden*, und die bringen ihren Beutetieren nun einmal keinen sanften Tod. Und sie kommen unweigerlich in unserer Kulturlandschaft in Konfrontation mit den sogenannnten Nutztieren, Schaf, Rind, Huhn etc. Und zwar gerade mit den eher wenigen, die einigermaßen artgerecht geslten werden, im Freiland.

Das Credo dieser Tierrechtler: Zurück zur Natur. Nicht mehr der Mensch soll den Wildstand „regulieren“ durch Jagd und Fütterung. Nein, Kälte und Hunger, Beutegreifer, vormals Raubtiere genannt, sollen das tun. Darum keine Winterfütterung mehr, keine Schonzeit mehr für Mutter und Kind und vorallem freie Bahn für Bär und Wolf in Wald und Flur. Denn die seien hier einst bei uns heimisch gewesen und hätten deshalb ein Recht, wieder bei uns zu leben.

Nun, die Rechtsfrage interessiert wohl keinen Wolf. Den interessiert ,was es zu essen gibt, heute und mörgen. Hennen im Freiland, Schafe, Kälber auf Almen und Weiden überzeugen ihn, nicht Rechtsgelehrte.

Das Argument, weil etwas vor langer Zeit war, habe es ein Anrecht heute wieder zu kommen, führt nur der Mensch ein. Ist es ein gutes Argument?

Es ist richtig, ehe Kaiser Josef II. vor fast einem Vierteljahrtausend die Ausrottung der großen Raubtiere befahl, waren sie hier heimisch (wenn auch immer verfolgt), und viele andere Tiere auch. Der Mensch war damals ein Biotop, außen von Kopf-, Kleider- und Filzläusen , von Flöhen und Wanzen besiedelt, inwenig von Würmern aller Art. Mäuse und Ratten bewohnten unsere Häuser, namentlich die Vorratskammern, und fraßen so ein Viertel unserer Ernte. Die Hirschrudel wanderten im Herbst von den Bergen in die Flussauen und im Frühjahr zurück, breit mäandrierend füllten die Flüsse und Ströme die Tallandschaften, wo heute Menschen in Städten an kanalisierten Ufern siedeln. Können und wollen wir das alles zurückdrehen?

Es ist richtig, die Zahl mancher Tiere, namentlich Reh und Hirsch, die heute weitgehend zu Nutztieren in menschlicher Obhut geworden sind – zu den artgerehtest gehaltenen – ließe sich durch Zwangshunger,r durch Bär und Wolf im Verein mit schnellen Autos – der Straßenverkehr fordert viele Opfer – niedrig halten. Ein 60 Kg schwerer Wolf – lesen wir bei einem der glühenden Verfechter der Wolfeinbürgerung* – braucht täglich etwa 6 – 8 kg getötete Tiere; das Rudel aus zwei erwachsenen Wölfen und fünf Jungen, das sich jüngst am Truppenübungsplatz Allensteig (Döllersheim)/NÖ gebildeT hat, benötigt jährlich ca. dreizehneinhalb Tonnrn. Das sind 900 Rehe im Jahr. Die Zahl der Tieropfer variiert natürlich, je nachdem ob große Tiere wie Hirsche, Kühe, oder kleine, Tierkinder ihr Leben lassen müssen, Menschenverluste seien nicht zu befürchten, meinen die Bär und Wolf-Befürworter. Allerdings sprach eine bärenfreudige slowenische Biologin in einer ORF-Diskussion um 1990, Bären hätten dort -das kommunistische Regime hatte ihre Zahl aus Devisengründen hoch gehalten – drei Menschen getötet, einen Jäger, einen Holzarbeiter und eine Schwammerlsucherin (die hätte sich allerdings dumm benommen).

Dass auch Wolf und Bär gern den Weg des geringsten Widersands wählen und sich an Weidetieren gütlich tun werden, wissen natürlich auch ihre Liebhaber. Darum sehen sie teure Schutzmaßnahmen und Entschädigungszahlungen (die natürlich Tierleid nicht verhindern) vor, auf Kosten teils der Steuerzahler, teils der Bauern.

Was treibt die Wolfbefürworter wirkich an, mit hohen Kosten und viel Tierleid das Rad der Geschichte zurückzudrehen? Bei en mit der Betreuung des Ansiedlungsprojekts Betrauten kann der Broterwerb eine Rolle spielen, doch bei den anderen? Ist es Hass auf die menschliche Jagd, wo tatsächlich viel Hassenswertes passiert, dass sie tierische Jäger an die Stelle der menschlichen setzen wollen? Und damit den Tieren ein angst- leidvolleres Leben bescheren. Ist es einfach nur Nostalgie, die Sehnsucht nach der guten alten Zeit, die keine war, der Ruf „zurück zur Natur“, der seit Jahrhunderten in der immer zivilisierteren Welt erschallt? Es fällt auf, dass dieses Streben nach Rückkehr zur Natur selektiv vor allem auf ein paar ansehliche Tiere konzentrieren, mit denen man Staat machen kann – „toll, in Österreich gibt es Bären und Wölfe (und Gott sei Dank den Schaden haben nu die paar Bauern und nicht wir Städter )“. Ums Lebensrecht anderer alteingesessener Tiere wie etwa der hochintelligenten Ratten, die bbetrüblicherweise auch der überwiegenden städtischen Bevölerung Schaden macht, ist es dagegen auch seitens renommierter tierrechtler werkwürdig still.

Es scheint fast, es geht beim Kampf für die großen Beutegreifer gar nicht so sehr darum, das Recht der Tiere, zu leben, wo sie einmal waren. Geht es eher darum, mit ein paar ansehnlicheren n Tiergruppen zu protzen? „Ich hoffe – sschwärmt ein führender Tierrechtler – dass sich die Wolfspopulation möglichst bald bis zu mir in die Obersteiermark ausbreitet. Das wäre etwas, wenn ich abends draußen in der Wildnis“ (Anm. echte Wildnis gibt es da allerdings nicht mehr) „ die Wölfe heulen hören könnte!“.

Rechtfertigt es der Genuss, Wölfe heulen zu hören,unzähligen Tieren Angst, Leid und Qual zu bereiten?

Nebenbei, werden Schwammerlsucherinnen noch gern in den Wald gehen, werden Mütter ihre Kinder noch in den Wald lassen, wenn  dort ein hungriger Wolf, 60 kg schwer, herumstreift?
(Anm. Laut wikipedia-Artikel s.u.** sind überwiegend KinderOpfer der weltweit zahlreichen Wolf-Angriffe auf Menschen).

Erwin Lauppert

Zum Thema siehe auch den nachstehenden Beitrag „Was möchte das Reh?

Ausführungen von Wolfsbefürwortern siehe
*  http://www.martinballuch.com/das-erste-wolfsrudel-in-oesterreich/
http://www.martinballuch.com/die-hetze-und-panikmache-gegen-den-wolf-muss-ein-ende-haben/

**Über  Wolf-Attacken auf Menschen, aiehe Wikipedia https://en.wikipedia.org/wiki/Wolf_attacks_on_humans

Mochten Sie einen Kommentar schreiben?  Wir mussten unsere Kommentarseite leider still legen, da sie gehackt wurde.  Klicken Sie auf das anima-Bild (Hase) rechts oben und dann auf “Gratis”. Es erscheint ein Email-Formular zu Ihrer Verwendung.