Milch – ein Dilemma?

Bedeutet Milchverzicht mehr Leid für Schwein und Huhn?  Vor  60 Jahren wurde von der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorgansation der Vereinten Nationen und dem Internationalen  Milchwirtschaftsverband der 1. Juni zum Weltmilchtag ausgerufen, an dem Milch als angeblich natürliches und gesundes  Getränk besonders beworben wird. Fürs Kalb ist Milch zweifellos gesund und natürlich – nur dummerweise bekommen  gerade  die Kälber keine, wenigstens die meisten. Einfach, weil sie ihnen die Menschen wegtrinken oder als Molkereiprodukte wegessen. Das ist zumindest nicht natürlich; ob Milch  für Menschen gesund ist,  ist umstritten. Die moderne hochgezüchtete Kuh lebt schon lange nicht mehr natürlich, von Gras allein. Sie muss Getreide und Soja konsumieren, simpel gesagt, den Menschen wegessen, eine große Verschwendung, und fürs Klima ist ihr hochgetriebener Stoffwechsel, Abgasproduktion, auch schlecht. Weide sieht nur eine kleine Minderzahl der Kühe.  Nicht nur Fleischtiere, auch Milchtiere werden, wenn auch zeitverzögert, wirtschaftlich unvermeidlich, getötet: vielfach –verneidlich  – früh, sehr früh.

Für Tierfreunde wäre die Entscheidung klar – Hände weg von Milch. Gäbe es da nicht ein Dilemma: In Österreich überwiegen Zweinutzungsrassen, zu gut 80 Prozent.  So ein Rind bringt 600, 800 kg auf die Waage. Verzichten Menschen in nennenswerter Zahl  auf Milch, solange die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung noch Fleisch konsumiert, wird diese Form der Rinderwirtschaft unrentabel. Gibt es so auch weniger Rindfleisch. werden Fleischesser sich nicht mit Gemüseschnitzel begnügen, sondern auf Schweinernes und Geflügelfleisch ausweichen. Nun wiegt ein Schwein nur rund 100 kg und Geflügel noch um vieles weniger. Das betrübiche Rechenergebnis: Weniger Rinderleid,  dafür ein großes Mehr an Schweine- Geflügelleid. Wie soll man entscheiden?

Wenn Sie Milch/Produkte kaufen: Es gibt MIlch von Weidekühen im Lebensmittelhandel, zB bei Hofer die Marke “Zurück zum Ursprung” . Nehmen Sie die!