Leder

Gnadenlos billig – und vielleicht giftig?  titelte unlängst ein deutscher TV-Sender zur Einbegleitung einer Mannfred-Karremann-Reportage über Ledererzeugung in Bangladesh und China. Der vor zwanzig Jahren durch seine erschütternden Dokumentationen  über Tiertransporte in den Nahen Osten bekannt gewordene Filmemacher hatte diesmal in Süd-und Ostasien gedreht. Unsere Lederwaren kommen großteils von dort. Kinder barfuss bei der Arbeit in der Chemiebrühe, Rinder-Todestransporte aus Indien,  wir möchten unsere Leser nicht mit Grauslichem belasten. Tierschutzgruppen  wie animal’Angels und Menschenhilfsorganidationen tun ihr Bestes, doch das ist zu wenig. 

Schuhe: Woher kommt das  Leder, woher kommen die Tiere, aus denen sie gemacht sind. Fragt man die Mitarbeiter der Filiale, sagen die, wir wissen es nicht – und da sind sie ehrlich. Amtliche Kennzeichnungspflichten gibt es nicht. Nur wir Käufer könnten etwas ändern. Wenn beispielsweise in etlichen Filialen wiederholt zehn oder zwanzig Kunden mit je drei Paar Schuhen zur Kasse kämen und höflich nach Tier- und Lederherkunft frügen – das ist ihr gutes Recht – würde die Kettenzentrale rasch an Informationsfreude gewinnen.

 

Warum Leder überhaupt?

 

Leder ist kein Naturprodukt, nur durch intensive chemische Behandlungwerden Häute brauchbar. Schutz von Fließgewässern und Grundwasser ist notwendig aber teuer. Da gibt es auch hier immer wieder mal Probleme. Erinnern Sie sich? Vor Jahren erzählten wir von der steirischen Landesstraße, deren Asphaltschicht schon sechs Meter dick ist, weil sie über eine Althäutedeponie führt und immer wieder einsinkt. 

 

Leder ist heute nicht mehr notwendig, es gibt genug andere Materialien. Je mehr Nachfrage umso mehr Angebot. Nicht nur im Veggie-Spezialversand.

Aus animawinter 2014

 

Leder kaufen heißt Fleisch verbilligen. Wer also nicht will, dass Tiere um ihres Fleisches willen getötet werden, sollte auch nichts aus Leder kaufen.