Woher kommt der Spinat?

Liegt die Bretagne in Belgien?

Wie kommen wir gerade auf den Spinat? Am Anfang stand der Brief einer besorgten  Konsumentin an die Handelkette spar:

“weil in deutschland gerade so an die 10.000 kinder etc brechdurchfall hatten und weil heute in der zeitung steht, der kommt aus china und das obst und gemüse für die industrielle verarbeitung hauptsächlich aus china komme und ihr blattspinat laut packung in belgien hergestellt oder verpackt wird und belgien nicht gerade  als  zentrum des spinatanbaus gilt, aber am meer liegt,  und weil ich keinen brechdurchfall kriegen möchte, eine frage: wo ist ihr blattspinat gewachsen, und auch der in ihren tortelloni?”

 

Tatsächlich wurden ja die zahllosen Erkrankungen in Ostdeutschland auf Nonoviren in tiefgefrorenen Erdbeeren aus China zurückgeführt, die ein internationales Catering-Unternehmen zu Kompott verarbeitet und an hunderte Schul- und Betriebskantinen ausgeliefert hatte.

 

Nun, der mit Herstellungsland Belgien deklarierte Spinat kam laut Auskunft der Fa. Spar nicht aus China, er war in  der Bretagne gewachsen

 

Obst und Gemüse sind gerade für Vegetarier wichtige Nahrungsmittel und auch Nicht-Vegetariern wird von internationalen und nationalen Gesundheitsinstitutionen ans  Herz gelegt, diese Lebensmittel reichlich zu essen. Anlass genug der Sache auf den Grund zu gehen. 

 

Wir zweifeln nicht, dass spar gesetzestreu kennzeichnet.. Doch es verwundert doch ein bisschen, dass auf Spinat aus der Bretagne Belgien draufstehen darf.  Immerhin liegen die beiden ziemlich weit von einander entfernt und zu uns sind es dann noch einmal 1.000 km.

 

 

 

Klimaschützer weisen auf die negativen Auswirkungen des Straßenverkehrs auf das Klima hin, dass die Straßenanrainer unter der Verkehrsbelastung leiden, ist bekannt.

Straßenterror

 

Verantwortungsbewusste Bürger möchten keine unnötig weitgereiste Waren, möchten ihren Mitmenschen anderswo vermeidbaren Lärm und Gift ersparen. Wie können sie das, wenn der Reiseweg verborgen bleibt? Sollen sie vor jedem Kauf flugs ein Brieferl an die Handelskettenleitung schreiben. Bitte wo kommt das wirklich her? Ein bisschen kompliziert.

 

Wir haben darum den beiden kompetenzmäßig in Betracht kommenden Ministern, dem Gesundheitsminister Stöger und dem Konsumentenminister Hundstorfer geschrieben und sie gebeten,  sich für ein Ende dieser Verbraucher-Irreführung einzusetzen; sich um verpflichtende klare, ehrliche Ursprungs-Angaben zu bemühen.

SCHLUSS MIT FRT ITTRGÜHRUNG

 

Man sollte Menschen, die sich um Klima und Umwelt sorgen, nicht für dumm verkaufen dürfen.

 

Die einzige Reaktion. Die Ministerien haben uns den unzureichenden  gegenwärtigen und noch unzureichenderen künftigen EU-Gesetzestext mitgeteilt. Es scheint, dass die Minister an einer Änderung dieses Zustandes nicht interessiert sind.

 

Was können wir tun, wenn uns die Politik im Stich lässt. Ändern wird sich nur etwas, wenn möglichst viele selbst aktiv werden, die Handelsketten-Filialleiter und –oberen mit Fragen löchern und demonstrativ Kaufverweigerung üben.

aus anima 4/2012

 

Übrigens, es gibt auch Spinat aus dem Marchfeld.