Maria Berger: Justizministerin für Ungerechtigkeit?

Offener Brief von Brigitte Bardot: Willkürliche Festnahme von 10 Tierschützern in Österreich – Bardot fordert Frau Dr. Berger auf, nicht eine Ministerin fürUngerechtigkeit zu werden.

Offener Brief

11. August 2008 von Frau Brigitte Bardot an Herrn Hubert Heiss,
österreichischer Botschafter in Frankreich:

„Sehr geehrter Herr Botschafter,

Sie wissen um die intensive Anteilnahme, ja sogar Entrüstung europäischer
Bürger nach der willkürlichen Festnahme am 21. Mai, als 10 österreichische
Aktivisten in einem undurchsichtigen, eines totalitären Regimes würdigen
Verfahrens ins Gefängnis gebracht wurden.

Österreichische Organisationen waren schockiert von der Brutalität des
polizeilichen Vorgehens wie auch von der Beschlagnahme von sich in privaten
Wohnungen und Büros befindlichen zahlreichen Arbeitsunterlagen und Rechnern.

Diese eines demokratischen Landes unwürdigen Methoden veranlassten Amnesty
International zu einer Reaktion, und auch ich lege nun Wert darauf, mich an
diesen zahlreichen Protesten zu beteiligen.

Es ist richtig, dass Tierschützer schon seit einigen Monaten als gefährliche
Terroristen, sogar als Verbrecher dargestellt werden. Diese Manipulation der
öffentlichen Meinung ist wirklich schockierend, extrem und mehr als
unangebracht.

Sicher, unsere Aktion stört einige wirtschaftliche Interessen, aber ist das
ein Grund, jene zu beschmutzen und zu knebeln, die sich zur Verteidigung
hilfloser Wesen verpflichtet fühlen?

Gewalt ist nicht unsere Sache, ganz im Gegenteil – wir bekämpfen sie mit
Entschlossenheit. Sie liegt in der rücksichtslosen, grausamen und
alltäglichen Ausbeutung von Millionen von Tieren, die man zu Konsumgütern
erniedrigt, zu Werkzeugen der Forschung, und deren eigentliche Natur als
leidensfähige Wesen unterdückt wird.

Sehr geehrter Herr Botschafter, ich möchte gern die Gründe für diese
paramilitärische Operation gegen die Tierschützer in Ihrem Land kennen. In
der internationalen Gemeinschaft wächst der Eindruck, dass es sich hier um
eine als legales Verfahren getarnte politische Operation handelt. Ich möchte
auch hören, wie es den immer noch inhaftierten Personen geht.

Ausserdem bitte ich Sie, Frau Maria Berger meine Hoffnung zu übermitteln,
dass sie alles in ihrer Macht Stehende unternimmt, um das Vertrauen in die
Unparteilichkeit österreichischer Justiz wiederherzustellen, und dass sie
den Grundsatz ‘Unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils’ und das Recht auf
Verteidigung respektiert.

Ich hoffe, dass Frau Berger in dieser schmutzigen Affäre nicht eine
Ministerin für Ungerechtigkeit wird.

Ich rechne auf Sie und verbleibe bis zum Erhalt Ihrer Antwort

Hochachtungsvoll
Brigitte Bardot, Präsidentin“