Kinderquäler oder Tierquäler?

Grazer Bürgermeister?: Tierquälerei muss geheim bleiben?

Die religiöse Gemeinschaft „Universelles Leben“ zeigt in der Auslage ihres Vereinslokals in der Grazer Innenstadt u.a. Videos über die übliche wenig tierfreundliche bis tierquälerische Haltung von Nutztieren und deren Schlachtung. Unter der Überschrift „Kinderquäler“ berichtet davon am 12.4. die Grazer Gratiszeitung „Graz im Bild“empört. Empört nicht über die Tierquälerei sondern darüber, dass dadurch angeblich Kinder geschockt und gequält werden. Sie schreibt: „’Ungeheuerlich’, ist auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl empört. Er will nun die Videopräsentation verbieten lassen.“
(Anmerkung der veg.org.-Redaktion): Wäre es nicht angemessener, die Tierquälerei zu verbieten?
Übrigens, das Thema ist nicht neu:
Vor gut hundet Jahren beschrieb Peter Rosegger in seiner Erzählung „Erbarmen“ die Schlachtung eines Kalbes, wie sie damals üblich war, und fügte bei:
Meine Leser sind empört – aber nicht etwa über den Fleischer, der eben sein Gewerbe ausübt, sondern vielmehr über den Mann, der so widerliche Dinge drucken läßt. Man könnte ja fast ohnmächtig werden beim Lesen. Ich gebe es zu, vermute aber, daß das Hängen an aufgeschlitzten Schenkeln und das Warten auf den Todesstoß noch einigermaßen unangenehmer sein dürfte als das Lesen dieser Geschichte. Und das Schlimmste an der Geschichte, daß sie nicht etwa geschehen ist, sondern auch noch immer geschieht, täglich hundertfach geschieht …